Ort: Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, Campus Weißenhof: Neubau 2, Vortragssaal
Ein Symposium mit renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Philosophie, Literaturwissenschaft, Ästhetik und Kunsttheorie
Freitag, 05.06.2015, 11–19 Uhr
Samstag, 06.06.2015, 10–13.30 Uhr
Mit: Mladen Dolar, Juliane Rebentisch, Felix Ensslin, Clemens Pornschlegel, Katja Diefenbach, Jelica Šumič Riha, Laurent de Sutter, Yael Almog und Simon Hajdini
Konzeption: Dr. Felix Ensslin, Professor für Kunstvermittlung und Ästhetik an der Kunstakademie Stuttgart
Unsere Ressourcen sind begrenzt, unsere Einsichten sowieso und niemand kann die „unintended consequences“, die Kollateralschäden seiner Handlungen im Voraus kennen. Welcher Rat also könnte besser sein, als in allem die eigene Endlichkeit zu bedenken, „damit wir klug werden“. Gegen die Hybris der Moderne, das Vertrauen in die Technik oder die Allmacht des Narzissmus soll die Selbstbeschränkung durch eine Metaphysik der Endlichkeit helfen. Was aber wenn die Hingabe an die Endlichkeit selber endlich wäre? Wenn die verantwortungsbewusste Selbstbegrenzung auf unüberwindbare Grenzen stieße? Dies ist das Thema des Symposiums „Von der Unmöglichkeit endlich zu sein“.
In Abgrenzung von und als kritisches Instrument zur Hinterfragung eines solchen Endlichkeitspathos findet in Philosophie, Literaturwissenschaft, Politischer Theorie und Ästhetik in den letzten Jahren und Jahrzehnten eine Diskussion statt, die folgende Frage aufgreift: Ist es nicht möglich, dass die Macht der Transzendenz nach ihrem „Verlust“ zu Beginn der Neuzeit in der langen modernen Geschichte der Säkularisierung einen Rest übrig gelassen oder produziert hat, der noch wirksam ist? Das Symposium widmet sich aus unterschiedlichen Perspektiven einer Konzeptualisierung dieses Rests und seiner Wirksamkeit.
Einige Auszüge aus dem Programm des Symposiums:
Den Auftakt des Symposiums bildet am Freitag, 05.06., 11 Uhr der einführende Vortrag von Felix Ensslin zu dem Thema „Über die Unmöglichkeit endlich zu sein. Von Luther bis zur Biopolitik“.
Mladen Dolar wird sich am Freitag, 05.06., 18 Uhr unter dem Titel „Not even. Oedipus and Comedy“ dem widmen, was seine Kollegin Alenka Zupančič schlagend so formuliert hat: „Nicht nur sind wir nicht unendlich, wir sind nicht einmal endlich.“ Juliane Rebentisch erläutert in einem Gespräch, was die „Kunst der Freiheit“ mit der Unmöglichkeit endlich zu sein zu tun hat (Freitag, 5. Juni, 16 Uhr). Am Samstag, 06.06., 12.30 Uhr spricht der Münchner Germanistikprofessor Clemens Pornschlegel über Michel Houellebecqs „Soumission“.
Zu den Vorträgen, die in englischer Sprache gehalten werden, wird eine deutsche Übersetzung oder eine Zusammenfassung auf Deutsch zur Verfügung gestellt. In den Pausen ist für das leibliche Wohl der Besucherinnen und Besucher des Symposiums gesorgt.
Der Eintritt ist frei.
Das Symposium findet in Kooperation mit der Atelierkirche im Rahmen des regionalen Kulturprogrammes zum Deutschen Evangelischen Kirchentag, gefördert von der Stiftung für Kirche und Kunst in der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, und in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Böll-Stiftung statt.
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